
Energieverbrauch im zweiten Quartal weniger stark gestiegen

Deutschlands Energieverbrauch ist nach vorläufigen Berechnungen im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich angestiegen. Damit habe sich der in den ersten drei Monaten noch kräftige Zuwachs von 5,5 Prozent aber spürbar abgeschwächt, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in Berlin am Dienstag mit. Der Anstieg ging demnach hauptsächlich auf das kühlere Wetter im Frühjahr zurück, was zu einem höheren Energiebedarf für die Raumwärme führte.
Der Einfluss der wirtschaftlichen Entwicklung auf den Energieverbrauch war den Angaben zufolge eher gering, obwohl die gesamtwirtschaftliche Leistung um 0,8 Prozent zunahm. Dieser Anstieg entfiel aber hauptsächlich auf Dienstleistungsbereiche mit geringem Energieverbrauch.
Der Einsatz fossiler Energieträger zur Stromerzeugung lag im ersten Halbjahr höher, um den Rückgang bei Wind- und Wasserkraft auszugleichen, wie die AG Energiebilanzen weiter mitteilte. Witterungsbedingt hatten die Windkraftanlagen weniger produziert als im Vorjahreszeitraum. Das steigert zugleich den Primärenergiebedarf, weil Gas- und Steinkohlekraftwerke einen geringeren Wirkungsgrad aufweisen als Windkraftanlagen.
Im zweiten Quartal stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wieder deutlich an, vor allem aus Solaranlagen. Über das Halbjahr gesehen verbesserte sich so auch die Außenhandelsbilanz beim Strom: Es wurde weniger importiert als im Vorjahreszeitraum.
A.Foglio--INP