
Bayern unaufhaltsam: Sieg über schwachen BVB

Der furiose Tabellenführer Bayern München bleibt in der Fußball-Bundesliga unantastbar. Im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund räumte das Team von Trainer Vincent Kompany den vermeintlichen Jäger hochverdient mit 2:1 (1:0) aus dem Weg und baute seine beeindruckende Siegesserie aus. Dank des siebten Sieges im siebten Ligaspiel liegt der Rekordmeister weiter fünf Punkte vor dem neuen Verfolger RB Leipzig.
Stürmerstar Harry Kane traf zur Führung und erzielte seinen bereits zwölften Saisontreffer (22.), Michael Olise erhöhte (79.) nach einem misslungenen Rettungsversuch von Jobe Bellingham. Julian Brandt (84.) gelang 44 Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt noch der Anschluss.
Coach Kompany feierte im dritten Anlauf seinen ersten Sieg im Klassiker, nachdem es in der Vorsaison zwei Unentschieden gegeben hatte. Der bis dahin ungeschlagene BVB hat nach dem schwachen Auftritt bereits sieben Punkte Rückstand und ist auf Platz vier abgerutscht.
Dank zweier beachtlicher Serien war die 113. Auflage des Klassikers in der Bundesliga auch aus sportlicher Sicht endlich wieder ein "echtes" Gipfeltreffen. Die Bayern, vor dem Anpfiff seit 15 Spielen ohne Niederlage, und der BVB, immerhin seit 14 Spielen ungeschlagen, standen sich erstmals seit April 2023 wieder als Erster und Zweiter gegenüber.
Entsprechend fand es nicht nur Kompany "völlig okay, dass wir dieses Spiel groß machen", es fühle sich an wie ein Pokalspiel. "Wir sind zu Hause, wir haben voll, voll Bock auf dieses Spiel", sagte der Belgier fast schon warnend. Die Favoritenrolle sah sein Gegenüber Kovac klar zugunsten der Bayern verteilt. Sein Team sollte "wie eine Faust" mit der "Flucht nach vorne" auftreten. Zu sehen war davon viel zu wenig.
Beide Trainer nahmen überraschend Wechsel an ihren Startaufstellungen vor. Beim Rekordmeister fiel der formstarke Serge Gnabry aufgrund von Adduktorenproblemen aus. "Er hat etwas im Oberschenkel gespürt, aber es ist nicht so schlimm", erklärte Kompany bei Sky. Ihn ersetze Nicolas Jackson, Kane agierte noch mehr als ohnehin schon als Spielmacher aus der Tiefe.
Dortmund wollte unter anderem mit Niklas Süle Gegenwehr leisten, der zuvor noch keine Minute in der Bundesliga auf dem Platz gestanden hatte. Er begann neben Nico Schlotterbeck, um den es vorher zahlreiche Spekulationen gegeben hatte. Ein möglicher Transfer zum Rekordmeister sei aber kein Thema bei den Bayern, bekräftigte Sportvorstand Max Eberl - zumindest vorerst.
Unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann starteten die Bayern erwartet dominant und kombinierten ohne größere Gegenwehr der Gäste munter entlang des Dortmunder Strafraums. Olise (3./11.) und Joshua Kimmich (4.) vergaben die ersten aussichtsreichen Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Kimmich entwischte Kane seinen Bewachern Süle und Serhou Guirassy, auch mit Hilfe eines minimalen Schubsers, und nickte zur verdienten Führung ein.
Den einzigen Vorwurf, den sich der Tabellenführer gegen viel zu passive Dortmunder gefallen lassen musste, war die schwache Chancenverwertung: Sacha Boey (32.) und Kane (35.) verfehlten, Olise traf nur den Pfosten (36.), Luis Díaz wurde geblockt (40.).
Und Dortmund? Blieb zu verängstigt und ungefährlich. Lediglich ein Kopfball von Schlotterbeck aus 18 Metern kullerte auf das Tor von Manuel Neuer zu (39.).
Ausgeglichener wurde es nach dem Seitenwechsel. Ramy Bensebaini ersetzte den schwachen Süle - und der BVB wurde angriffslustiger. Die Abschlüsse von Felix Nmecha (49.) und Guirassy (59.) blieben zu ungenau, Karim Adeyemi schoss sich aus zentraler Position an das eigene Standbein (65.).
Der Rekordmeister konnte an die starke Vorstellung aus der ersten Halbzeit nicht mehr anknüpfen. Gelegen kam das 2:0 durch Olise, der den Ball nach einem Rettungsversuch von Bellingham auf der Linie mit einer Grätsche ins Tor bugsierte. Joker Brandt sorgte mit seinem Tor zumindest noch für eine spannende Schlussphase.
M.Dodaro--INP