
Weiper trifft: Mainz erstmals in der Conference League dabei

Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat sich dank einer überzeugenden Leistung erstmals für die Ligaphase der Conference League qualifiziert. Gegen den norwegischen Klub Rosenborg Trondheim machte die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen einen Rückstand aus dem Hinspiel wett und steht durch ein 4:1 (3:1) im Rückspiel erstmals seit 2016 im Europapokal.
Stefan Bell (28.), der bärenstarke Jae-Sung Lee (43.), Rückkehrer Nelson Weiper (44.) und Nadiem Amiri (57.) drehten mit ihren Treffern das 1:2 aus dem ersten Duell eine Woche zuvor. Dino Islamović (34.) hatte nach einem Fehler von Bell zwischenzeitlich ausgeglichen. Zuletzt hatten die 05er in der Saison 2016/17 international gespielt, damals scheiterten sie in der Gruppenphase der Europa League.
Der FSV hatte sich vor dem Entscheidungsspiel trotz der Hypothek und dem missglückten Ligastart (0:1 gegen den 1. FC Köln) kämpferisch gezeigt. "Das wird ein klassisches Spiel für die Mainzer", hatte Sportvorstand Christian Heidel prophezeit und nach dem Stotterstart in die neue Saison offensiv formuliert: "Hier verkriecht sich keiner in die Höhle."
Sturmjuwel Weiper stand nach den ausgeräumten Streitigkeiten mit dem Klub in der Startelf. Der 20-Jährige hatte zuvor mit seiner Vertragsverlängerung gezögert und Henriksen ihn daraufhin vorübergehend aus dem Kader gestrichen. Wenige Stunden vor Anpfiff gaben die Mainzer die langfristige Verlängerung bis 2029 bekannt – und Henriksen belohnte Weiper, der sich dafür mit einer guten Leistung bedankte.
Gleich war Weiper eine beliebte Anspielstation bei den 05ern, häufig suchten seine Mitspieler den langen Angreifer in der Offensive. Sein bester Abschluss der Anfangsphase (15.) auf die kurze Ecke war noch zu unpräzise. Die verdiente Führung besorgte stattdessen Innenverteidiger Bell: Nach einem abgewehrten Kopfball von Lee staubte der Routinier ab. Die Freude hielt aber nur kurz, Bell schlug als letzter Mann folgenschwer über den Ball und Islamović nutzte den krassen Patzer zum Ausgleich.
Doch anders als im Hinspiel eine Woche zuvor, als Mainz kurz vor der Pause den Ausgleich kassierte, schlug der Bundesligist zum richtigen Zeitpunkt doppelt zu: Erst scheiterte Dominik Kohr noch am Pfosten (43.), wenige Augenblicke später sorgten Lee und Weiper mit zwei Treffern nach Flanke noch vor der Pause für Ekstase bei den Fans – und stießen die Tür nach Europa ganz weit auf. Im zweiten Durchgang spielte sich Mainz phasenweise in einen offensiven Rausch, Kapitän Amiri machte frühzeitig alles klar.
A.Riccobono--INP